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Gedenken an die Opfer eines wahnsinnigen Krieges

Einst war das Mahnmal St. Nikolai, wie es heute heißt, eine große Kirche, in der 1500 Menschen ihrem Glauben nachgehen konnten. Doch spätestens der Zweite Weltkrieg änderte dies auf traurige Weise. Erhalten blieb immerhin der Kirchturm, um an diesen Wahnsinn aus der Vergangenheit zu erinnern und zu mahnen, dass sich derartiges nicht wiederholt.

Kein Gotteshaus im klassischen Sinne

Auf deiner Tour durch die Hamburger Innenstadt wirst du mit Sicherheit zum Mahnmal St. Nikolai gelangen. Die Fassaden sehen aufgrund ihres neugotischen Stils sehr spektakulär aus, weswegen sie immer wieder Menschen dazu anhalten, kurz stehenzubleiben, einmal um die Kirche zu laufen und sich anzusehen, was da vor einem steht.

Vielen ist nicht bewusst, dass es sich bei den Gemäuern um ein Mahnmal handelt, welches als »Hamburgs zentraler Erinnerungsort für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft der Jahre 1933–1945« erhalten blieb. Heute finden zwar keine Gottesdienste mehr statt, dafür allerdings allerhand kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen und Vorträge. Weiterhin bietet es ein Museum und einen Aussichtsturm.

Wissenswert
Aufgrund der Zerstörungen im Krieg wurde am Klosterstern/Harvestehuder Weg eine neue St. Nikolai gebaut und löste sie als Hauptkirche ab. Außerdem gibt es noch eine St. Nikolai in Altengamme, die allerdings nichts mit dem Mahnmal zu tun hat.

Museum

In den Kellerräumen der St. Nikolai befindet sich das Museum auf 450 Quadratmetern. Dort kannst du nicht nur alles über die Geschichte der ehemaligen Hauptkirche erfahren, sondern auch alles über die traurigen Geschehnisse der „Operation Gomorrha“, die im Zweiten Weltkrieg durchgeführt wurde.

Aussichtsturm

Für einen Blick über Hamburg lohnt es sich, die 76 Meter hohe Aussichtsplattform zu erklimmen. Treppen steigen musst du nicht, denn einen Panoramalift gibt es auch. 😉 Dort angekommen kannst du aus der Vogelperspektive einen Blick auf unter anderem auf das Rathaus, die Speicherstadt, aber auch auf die Handelskammer und die Alster werfen. Mit den ausgestellten historischen Kriegsaufnahmen von dessen Zerstörungswut ergibt sich ein wirklich interessanter Blick auf unsere Stadt.

Wissenswert
Die Aussichtsplattform St. Nikolai ist die höchste der Stadt. Selbst die Elbphilharmonie Plaza schafft »nur« 37 Meter.

Eindrücke von dem Mahnmal St. Nikolai

Die Geschichte des Mahnmals St. Nikolai in der Übersicht

  • 1195: Gründung
  • 1240 und 1250: Erste Erweiterung, am Ende Platz für 1000 Menschen
  • 1353: Bau eines Dachturms
  • 1384 und 1400: Zweite Erweiterung. am Ende Platz für 1500 Personen
  • Juli 1589: Nikolaiturm wurde durch einen Blitzschlag vollständig zerstört
  • 1591 und 1593: Errichtung eines neuen Turms
  • 1644: Einsturz des Turms
  • 1657: Neubau des Turms
  • 1665: Erhalt eines Glockenspiels mit 25 Glocken über zwei Oktaven
  • 17. August 1767: Nikolaiturm wurde durch einen Blitzschlag vollständig beschädigt
  • 1801: Erneute Beschädigung des Turms durch einen Blitz
  • 5. Mai 1842: Zerstörung durch Großen Brand
  • 1. Juni 1843 bis 1844: Beginn des Abbruchs
  • 1863: Erhalt einer mittelgroßen Orgel
  • 1874: Fertigstellung des 147,3 Meter hohen Turms
  • 1874 bis 1877: Turm war das höchste Bauwerk der Welt
  • 25. Juli 1943: Zerstörung durch Fliegerbomben bei der „Operation Gomorrha«
  • März 1951: Einigung, Turm und Chor als Mahnmal zu erhalten
  • 1955: Erste Sanierungen
  • 1960: Turm unter Denkmalschutz
  • 1962: Neubau in den Stadtteil Harvestehude an den Klosterstern
  • 1987: Gründung Förderkreis »Rettet die Nikolaikirche e. V.«
  • 1993: Mitglied der »Nagelkreuzgemeinschaft«
  • Seit 1. September 2005: Einweihung des gläsernen Panoramalifts
  • Seit September 2013: Dauerausstellung »Gomorrha 1943 – Die Zerstörung Hamburgs im Luftkrieg““«

Führungen

Führungen durch die St. Nikolai sind möglich. Hierfür solltest du dich an den Museumsdienst Hamburg wenden.

  • Telefon: +49 (40) – 428131-0
  • E-Mail: info@museumsdienst-hamburg.de

Mahnmal St. Nikolai: alle Informationen

Adresse

Mahnmal St. Nikolai
Willy-Brandt-Straße 60
20457 Hamburg

Telefon: +49 (40) – 371125
Internetseite der St. Nikolai

Öffnungszeiten

Mittwoch bis Montag10 bis 18 Uhr
Dienstaggeschlossen

Eintrittpreise

Erwachsene6 €
Kinder5 €
Ermäßigt4 €

Anreise

Barrierefreiheit

Das Mahnmal St. Nikolai und der Lift sind barrierefrei zugänglich.

Bitte beachte: Aufgrund unvorhergesehener Änderungen können wir keine Gewähr für unsere Angaben übernehmen.

Babette Burgdorf

Echte Hamburger Deern, nicht nur hier aufgewachsen, sondern auch geboren. Als freie Content Writerin bin ich seit Anfang 2008 tätig und von Anfang an auf Hamburgausflug.de mit dabei. Ich liebe meine Hansestadt, den norddeutschen Charme und all die Möglichkeiten, die sich hier bieten. Die verklicker ich dir gern und hoff‘, ich kann dir n büschn Lust darauf machen, was du hier ankieken und erleben musst. In diesem Sinne: „Hummel, Hummel und Mors, Mors!“

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Echte Hamburger Deern, nicht nur hier aufgewachsen, sondern auch geboren. Als freie Content Writerin bin ich seit Anfang 2008 tätig und von Anfang an auf Hamburgausflug.de mit dabei. Ich liebe meine Hansestadt, den norddeutschen Charme und all die Möglichkeiten, die sich hier bieten. Die verklicker ich dir gern und hoff‘, ich kann dir n büschn Lust darauf machen, was du hier ankieken und erleben musst. In diesem Sinne: „Hummel, Hummel und Mors, Mors!“