In unserem vorherigen Beitrag über den alten Elbtunnel haben wir euch bereits den ersten, geschichtsträchtigen Verkehrstunnel vorgestellt welcher unterhalb der Elbe erbaut wurde.
Während dieser momentan fast ausschließlich als Fußgängertunnel genutzt wird und für den Straßenverkehr momentan keine besonders große Relevanz darstellt, stellen wir euch heute das komplette Gegenteil hierzu vor – Den neuen Elbtunnel in Hamburg!
Was macht den neuen Elbtunnel so besonders?
Während der alte Elbtunnel lediglich den innerstädtischen Verkehr dient, ist der neue Elbtunnel auf den Pendlerverkehr ausgelegt und dient außerdem als Schlüsselfunktion für den nationalen und internationalen Reise- und Güterverkehr.
Täglich durchqueren mehr als 100.000 Fahrzeuge aller Art den riesigen Straßentunnel, welcher mit seiner Länge von 3325 Metern einer der längsten Unterwassertunnel der Welt ist – Außerdem ist er der viertlängst Verkehrstunnel Deutschlandweit.
Daher hat es auch über 6 Jahre gedauert, bis er am 26.12.1974 fertiggestellt und das erste Mal in Betrieb genommen wurde.
Die Lage des neuen Elbtunnels
Der Elbtunnel kreuzt die Elbe im Gebiet des Hamburger Hafens. Der Tunnel verbindet den Hamburger Stadtteil Waltershof mit Altona, also im Prinzip Hamburgs Süden mit Hamburgs Norden.
Es führen von der Autobahn 7 aus 4 Röhren mit jeweils 2 Spuren durch den Elbtunnel.
Technische Ausstattung des Elbtunnels
Gerade so ein langer Tunnel muss technisch einwandfrei ausgestattet sein, um Unfälle und vor allem Notfälle so gut es geht einzudämpfen. Leider kann das nicht immer 100% abgehalten werden. Daher gibt es auch einige Notfalleinrichtungen die wir euch einmal vorstellen:
Die erste ist die Höhenkontrolle. Hier wird bei jeder Zufahrt die Fahrzeughöhe die einfährt bemessen, ist diese höher als 4 Meter, gehen die Zufahrten zu und werden automatisch gesperrt. Nur so kann vermieden werden, dass der Tunnel nicht beschädigt wird.
Alle paar Hundert Meter befinden sich sowohl Notrufeinrichtungen und Fluchtwege (Im Tunnel immer mit Pfeil gekennzeichnet, welche Richtung am nächsten dran ist).
Außerdem gibt es eine Zu und Abluft Anlage die vor allem bei Stau und stehendem Motor sinnvoll ist.
Auch die Durchsageanlage im Falle eines Feuers, Unfalles oder einfach einer anderen Gefahr ist überall laut und deutlich angebracht.
Kommunikationsmedien:
Damals hatte man den gesamten Elbtunnel kein Empfang für Radio etc. Heute betreiben sehr viele Radiosender einen Kleinstsender um den Empfang des Radios auch in dem 3.3 km langen Tunnel zu gewährleisten.
Selbst die Nutzung von Handys im GSM, UMTS und LTE-Bereich funktioniert.
2003-2007 wurden die älteren drei Tunnelröhren mit Asbest saniert und 2009-2013 nochmal richtig nachgerüstet. Hier wurden drei zusätzliche Fluchttunnel und eine Rauchabsaugung eingebaut und vor allem der gesamte Brandschutz verbessert.
Grund für die Sanierung war vor allem, dass es öfters in europäischen Tunneln schwere Unfälle mit Bränden gab und man dagegen in Hamburg aufgestellt und gut ausgerüstet sein wollte.
Warum werden manchmal Röhren des Tunnels gesperrt?
Es gibt einige Gründe, warum manchmal nicht alle Röhren geöffnet sind. Hier werden wir euch einige aufzeigen:
- da nachts weniger bis kaum Verkehr ist, wird dann immer eine Röhre abwechselnd zu wartungszwecken gesperrt.
- Manchmal fallen notwendige Sanierungsarbeiten an, wie z.B Nachrüsten vom Brandschutz oder eine Asbestsanierung…
- automatische Sperrungen zur Gefahrenabwehr z.B, wenn ein zu hohes Fahrzeug einfahren möchte oder ein Brand gesichtet wurde
- Fahrbahnschäden oder kurzzeitige Luftstörungen
- Höhenkontrolle funktionierte nicht und Kran krachte in die Deckenverkleidung
Andreas Kirchner ist Herausgeber des Online Magazins Hamburgausflug.de. Ich lebe seit über 40 Jahren im Speckgürtel von Hamburg. Auf unserer Seite stellen wir Ihnen Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele, Attraktionen sowie wissenswerte Fakten über Hamburg zur Verfügung.
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