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Carsharing vs. eigenes Auto in Hamburg

Carsharing vs. eigenes Auto in Hamburg

Gestern / Andreas Kirchner

Carsharing vs. eigenes Auto in Hamburg: Ein realistischer Vergleich

Der Straßenverkehr in Hamburg ist für viele Autofahrer zur Geduldsprobe geworden. Enge Straßen, steigende Parkgebühren und die allgegenwärtige Parkplatzsuche sind längst keine Randerscheinungen mehr – sie gehören zum Alltag. Doch während viele Hamburger noch auf das eigene Fahrzeug setzen, boomt eine alternative Mobilitätsform: Carsharing. Dieser Trend verändert die Art und Weise, wie Menschen in Großstädten Mobilität wahrnehmen und nutzen.

Zwischen Elbe und Alster erfreuen sich Carsharing Anbieter in Hamburg wachsender Beliebtheit. Unternehmen wie SHARE NOW, MILES, Sixt share oder auch Greenwheels bieten flexible Lösungen für alle, die auf ein eigenes Auto verzichten wollen – oder müssen. Aber lohnt sich dieser Umstieg wirklich? Oder ist das eigene Auto trotz aller Kosten und Mühen langfristig doch die bessere Wahl?

Im folgenden Artikel vergleichen wir beide Konzepte systematisch: mit Blick auf Kosten, Flexibilität, Umweltaspekte, rechtliche Rahmenbedingungen und den tatsächlichen Nutzen im Alltag der Hamburger Bürger.

Kostenvergleich: Was ist wirklich günstiger?

Die wohl häufigste Frage, die sich stellt, lautet: Ist Carsharing wirklich günstiger als ein eigenes Auto? Die Antwort ist komplex – aber eindeutig, wenn man auf die Details achtet.

Fixkosten beim eigenen Auto

Ein eigenes Auto verursacht laufende Fixkosten, selbst wenn es nur in der Garage steht. Dazu gehören:

  • Versicherung (Haftpflicht, Kasko)
  • Kfz-Steuer
  • Wertverlust
  • Parkgebühren
  • Wartung und Reparatur
  • Hauptuntersuchung (TÜV)

Bei einem Mittelklassewagen wie dem VW Golf belaufen sich diese Kosten in Hamburg im Schnitt auf 350–500 Euro monatlich, ohne die tatsächliche Nutzung mit einzurechnen.

Variable Kosten bei Carsharing

Beim Carsharing zahlt man nur dann, wenn man das Auto auch nutzt. Die Preisgestaltung variiert je nach Anbieter:

Anbieter

Preis pro Minute

Preis pro km

Tagespreis (ab)

Besonderheiten

SHARE NOW

ab 0,19 €

inkl.

ca. 59 €

Free-Floating, große Flotte

MILES Mobility

0,09 €

ab 0,98 €/km

ca. 49 €

Kilometergenau, keine Minutengebühr

Sixt share

ab 0,09 €

variiert

ca. 49 €

Integration mit Mietwagenangebot

Greenwheels

ab 2,00 €/h

ab 0,30 €/km

ab 35 €

Stationsbasiert, familienfreundlich

Fazit: Wer täglich pendelt und regelmäßig lange Strecken fährt, wird mit Carsharing schnell an finanzielle Grenzen stoßen. Für gelegentliche Fahrten – z. B. Wochenendausflüge oder Großeinkäufe – ist Carsharing jedoch deutlich günstiger.

Flexibilität und Verfügbarkeit im Hamburger Stadtbild

Ein häufiges Vorurteil gegenüber Carsharing lautet: „Wenn ich ein Auto brauche, ist keins verfügbar.“ Aber wie realistisch ist diese Sorge?

Verfügbarkeit nach Anbieter

Hamburg ist einer der größten Carsharing-Märkte Deutschlands. Das bedeutet: Die Auswahl ist riesig. Besonders in zentralen Bezirken wie Eimsbüttel, Altona, Sternschanze oder St. Georg stehen Fahrzeuge innerhalb von 5–10 Gehminuten fast jederzeit zur Verfügung.

Free-Floating vs. stationsbasiert

  • Free-Floating (z.B. SHARE NOW, MILES): Fahrzeuge können beliebig geparkt und übernommen werden – maximale Flexibilität.
  • Stationsbasiert (z.B. Greenwheels): Fahrzeuge müssen an einem bestimmten Ort abgeholt und zurückgegeben werden – besser planbar, aber weniger spontan.

Eigene Parkmöglichkeiten – ein entscheidender Punkt

Wer in Hamburg kein eigenes Grundstück oder festen Stellplatz hat, kennt das Problem: Parkplätze sind knapp und teuer. In Stadtteilen wie Ottensen oder Winterhude kann die Parkplatzsuche 20–30 Minuten dauern – jeden Tag. Carsharing-Anbieter übernehmen diese Herausforderung: Viele Fahrzeuge haben eine Parklizenz oder eigene Stellplätze.

Umweltaspekte: Wer fährt nachhaltiger?

Der Umweltaspekt ist für viele Hamburger mittlerweile ein Hauptkriterium. Immerhin hat die Stadt ehrgeizige Klimaziele: Bis 2030 soll Hamburg CO₂-neutral werden.

Carsharing als Umweltentlastung?

Laut einer Studie des Umweltbundesamts ersetzt ein Carsharing-Fahrzeug bis zu 20 private Pkw. Warum?

  • Nutzer verzichten eher auf das eigene Auto.
  • Mehr ÖPNV- und Fahrradnutzung.
  • Geringerer Gesamtverkehr.

Zudem sind Carsharing-Flotten überdurchschnittlich modern: Elektroautos, Hybridfahrzeuge und emissionsarme Modelle gehören oft zum Standard.

Eigene Autos oft ineffizient genutzt

Statistiken zeigen: Ein privater Pkw steht im Schnitt 23 Stunden pro Tag ungenutzt. Das bedeutet: Ressourcen werden gebunden, ohne dass ein Nutzen entsteht.

Praktische Nutzung im Alltag: Vor- und Nachteile

Eigener Pkw – Vorteile

  • Immer verfügbar (besonders außerhalb der Stadt).
  • Spontanreisen jederzeit möglich.
  • Persönliche Gegenstände im Auto lassen.
  • Keine Abhängigkeit von Apps oder Netzabdeckung.

Carsharing – Vorteile

  • Keine Wartung, keine Werkstatttermine.
  • Kein Reifenwechsel, keine TÜV-Stress.
  • Keine laufenden Fixkosten.
  • Nachhaltiger und ressourcenschonender.

Herausforderungen beim Carsharing

  • Reservierungspflicht: Manchmal ist kein Auto in der Nähe.
  • Spontane Nutzung begrenzt: Besonders an Feiertagen oder bei Events sind viele Fahrzeuge belegt.
  • Fahrten ins Ausland oder in abgelegene Regionen eingeschränkt.

Carsharing Anbieter in Hamburg

In der Hansestadt stehen verschiedene Anbieter bereit, die jeweils unterschiedliche Stärken und Zielgruppen bedienen:

Anbieter

Geschäftsgebiet

Fahrzeugtypen

E-Fahrzeuge

Besonderheiten

SHARE NOW

Großflächig verfügbar

BMW, MINI, Smart

Ja

App-Steuerung, One-Way möglich

MILES

Urban

VW, Mercedes, Transporter

Eingeschränkt

Kilometerbasierte Abrechnung

Sixt share

Innenstadt & Umgebung

Diverse, auch Luxusklasse

Ja

Integriert in Sixt-Mietangebot

Greenwheels

Stationen in Wohngebieten

Klein- & Kompaktwagen

Teilweise

Familienorientiert, vorherige Buchung

Cambio

Umweltzonen & Randbezirke

Vom Kleinwagen bis Transporter

Ja

Sozial orientiert, auch Firmenkunden

Die Carsharing Anbieter in Hamburg ergänzen sich in ihrer Strategie. Während SHARE NOW stark auf urbane Kurzzeitnutzung setzt, eignet sich Greenwheels etwa gut für Familien oder geplante Wocheneinkäufe. Sixt share lockt mit hochwertigen Modellen, MILES mit Kilometerpreisen für längere Strecken.

Direktvergleich Carsharing vs. eigenes Auto in Hamburg

Kriterium

Carsharing

Eigenes Auto

Fixkosten

Keine (außer bei Monatsabos)

Hoch (Versicherung, Steuer, Wartung)

Flexibilität

Mittel bis hoch

Hoch (immer verfügbar)

Parkmöglichkeiten

Häufig reservierte Flächen

Schwierig in Innenstadtlagen

Spontane Nutzung

Abhängig von Verfügbarkeit

Jederzeit möglich

Langstreckentauglichkeit

Eingeschränkt

Uneingeschränkt

Umweltfreundlichkeit

Hoch (moderne Flotte, weniger Fahrzeuge gesamt)

Variabel (je nach Auto)

Alltagstauglichkeit

Hoch für Stadtbewohner

Hoch für Pendler und Familien

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Welche Carsharing-Anbieter gibt es in Hamburg?

Hamburg wird von mehreren Anbietern bedient, darunter SHARE NOW, MILES, Sixt share, Greenwheels und Cambio. Jeder Anbieter deckt andere Bedürfnisse ab – vom Kurzzeitgebrauch bis zur geplanten Wochenendmiete. Es empfiehlt sich, mehrere Apps zu testen, um herauszufinden, welcher Service am besten zur eigenen Lebensweise passt.

2. Lohnt sich Carsharing auch für Pendler?

Grundsätzlich nein – tägliches Pendeln mit Carsharing kann schnell teuer werden, besonders bei längeren Distanzen. Alternativen wie das Deutschlandticket oder eine Kombination aus Fahrrad und ÖPNV sind wirtschaftlicher. Für Gelegenheitsfahrten jedoch ist Carsharing ideal.

3. Wie umweltfreundlich ist Carsharing wirklich?

Sehr. Studien belegen, dass Carsharing den motorisierten Individualverkehr reduziert, Emissionen senkt und häufig von modernen, emissionsarmen Fahrzeugen getragen wird. Zusätzlich steigt bei Nutzern die Bereitschaft, auf ÖPNV oder Fahrrad umzusteigen.

4. Was passiert, wenn ich mit einem Carsharing-Auto einen Unfall habe?

Alle Anbieter haben eine Grundversicherung inkludiert. Es gibt allerdings Selbstbeteiligungen – oft zwischen 350€ und 1.000. Viele Apps bieten Zusatzpakete zur Reduktion dieser Selbstbeteiligung.

5. Kann ich Carsharing auch ohne Smartphone nutzen?

Nur eingeschränkt. Die meisten Anbieter funktionieren App-basiert. Manche Anbieter wie Cambio oder Greenwheels bieten RFID-Karten als Alternative an. Ohne Smartphone bleibt die Auswahl jedoch sehr begrenzt.

6. Was ist mit Transportern oder größeren Autos beim Carsharing?

Auch das ist möglich! Anbieter wie MILES oder Cambio haben Transporter und größere Fahrzeuge im Sortiment – ideal für Umzüge oder größere Einkäufe. Die Verfügbarkeit ist allerdings begrenzter als bei normalen Pkw.

Fazit: Carsharing vs. eigenes Auto in Hamburg

 

In der Gegenüberstellung von Carsharing vs. eigenem Auto in Hamburg zeigt sich klar: Es gibt keine Pauschallösung. Vielmehr hängt die Wahl vom persönlichen Lebensstil, Wohnort und Mobilitätsverhalten ab.

Für stadtnahe Bewohner mit gutem ÖPNV-Anschluss ist Carsharing in Kombination mit Fahrrad und Bahn eine ökonomische und ökologische Alternative. Wer dagegen auf tägliche Flexibilität angewiesen ist, regelmäßig ins Umland pendelt oder eine Familie zu versorgen hat, wird mit dem eigenen Fahrzeug nach wie vor besser fahren.

Doch die Richtung ist klar: Mit dem wachsenden Angebot, technologischen Fortschritten und der steigenden Umweltverantwortung verliert das eigene Auto in der Großstadt zunehmend an Attraktivität. Und genau hier setzt Carsharing an – als Baustein der urbanen Mobilität von morgen.

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Andreas Kirchner
Andreas Kirchner ist Herausgeber des Online Magazins Hamburgausflug.de. Ich lebe seit über 40 Jahren im Speckgürtel von Hamburg. Auf unserer Seite stellen wir Ihnen Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele, Attraktionen sowie wissenswerte Fakten über Hamburg zur Verfügung.

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