Der Friedhof Ohlsdorf

Der Friedhof Ohlsdorf

02. Dezember 2024 / Andreas Kirchner

Der Friedhof Ohlsdorf ist wie man schon anhand es Namens erkennen kann ein Parkfriedhof im Hamburger Stadtteil Ohlsdorf.

Aber das ist nicht alles: Der Friedhof Ohlsdorf ist auch noch mit seinen 389 Hektar Fläche der größte Parkfriedhof der kompletten Welt. Aber auch wenn man jetzt denkt, er wäre auch der größte Friedhof der Welt – das ist nicht so, denn der größte Friedhof der Welt ist der Wadi al-Salam im Irak mit 917 Hektar.

Erstmalig eingeweiht wurde er schon im Jahre 1877 und seitdem wurden hier 1,4 Millionen Menschen beigesetzt. Pro Jahr finden im Durchschnitt 4500 Menschen hier ihre letzte Ruhe.

Friedhof Ohlsdorf
Friedhof Ohlsdorf
Friedhof Ohlsdorf
Friedhof Ohlsdorf

Die Geschichte vom Ohlsdorfer Friedhof

Bis zum 18.Jahrhundert gab es noch keine richtigen Friedhöfe. Meistens wurden Tote in Hamburg auf sogenannten Begräbnisplätzen oder in Gruften beigesetzt.

Im Jahre 1812 wurde aber eine innerstdtische Beisetzung aufgrund von Hygienegründen untersagt. Hier kam es erstmalig dazu, dass immer an den Toren der Städte Friedhöfe errichtet wurden, die aufgrund des starken Bevölkerungswachstums Hamburgs aber bald schon zu eng wurden und nicht mehr ausreichten.

Im Jahre 1854 tagte der Hamburger Senat und überlegte ob man einen neuen Großfriedhof mit mehr Platz erbauen solle – erst 1870 wurden die Pläne konkreter.

1874 kaufte die Stadt eine 130 Hektar große Fläche , die durch die Pläne des Obeingenieurs Franz Meyer parkartig und landscahfrlich gehalten werden sollten. 

Am 1.07.1877 wurde der Friedhof dann feierlich eröffnet und die ersten drei Beisetzungen fanden direkt statt. Seit 1902 steht an dieser Stelle auch der Findling, „Das Denkmal der Zuerstbeerdigten“. Das alte Bauernhaus des Geländes wurde zur Kapelle mit Büro und Wohnung. 

1909/1910 kam dann noch das Verwaltungsgebäude dazu was mit dem Pförtnerhäuschen den Haupteingang bildet.

Erweiterungen / Verkleinerungen

Der Friedhof wurde über die vielen Jahre durch weitere Grundstücks Ankäufe immer mehr erweitert. Erst kamen 1900 die Ohlsdorfer und Borsteler Feldmark dazu, dann die Bramfelder Feldmark was insgesamt über 200 Hektar neue Fläche waren. Im Jahre 1930 war das Gelände mit ca. 400 Hektar am größten, fast so wie heute.

Es wurden Flächen in Öjendorf gekauft, um die Kapazitäten des Ohlsdorfer Friedhofes zu erweitern, dieser wurde aber durch den 2.Weltkrieg erst im Jahre 1966 eröffnet. 2015 wurde von 400 Hektar großen Bestattungsfläche die Hälfte weggenommen und diese als Parklandschaft umgepflanzt. Das liegt vor allem an dem starken Rückgang der Sterbefälle und durch den geringeren Platzbedarf. Denn heutzutage sind Urnengräber so beliebt wie nie – Vor allem wegen des großen Preisunterschiedes zu normalen Sargbeisetzungen.

Wie sieht das Parkgelände aus?

Auf dem ersten Blick wirkt der Friedhof wie ein großer grün bepflanzter Park. Hier findet man hundert Laub und Nadelbäume, verschiedene Teiche oder Wasserstellen und viele Blumen und Pflanzen.

Aber auch einige historische Bauten und Gartendenkmäler kann man hier bestaunen. Die Anlage verläuft schnurgerade in Ost-West bzw in Nord-Süd Richtung und die Wege dazwischen sind gleichmäßig gebaut. Durch einen Kreisel wirde das von Pflanzen bestückte Straßensystem aufgelockert.

Durch die Rhododendrenblützezeit, die von April bis Anfang Juni stattfindet , ist der Parkfriedhof auch ein Ziel zahlreicher Touristen.

Wie ist der Friedhof Ohlsldorf aufgeteilt?

Der Parkfriedhof Ohlsdorf ist grob in folgende Themen / Gebiete aufgeteilt :

  • Cordesteil
  • Familiengrabanlagen
  • Althamburgischer Gedächtnisfriedhof
  • Garten der Frauen
  • Rosengarten
  • Jüdischer Friedhof Ilandkoppel
  • Linneteil
  • Abgrenzung zum Cordesteil
  • Kapellen
  • Grabstätten verschiedener Religionen
  • Grabmal-Freilichtmuseen

Welche Bestatter-Leistungen werden auf dem Friedhof angeboten?

Der Friedhof Ohlsdorf bietet aktuell 15 Grabarten an. Hier habt ihr eine überschaubare Übersicht welche Bestatter-Leistungen es gibt:

  • Abholung am Sterbeort inkl. Sargträger
  • Kühlung ab Abholung
  • Versorgung des Verstorbenen 
  • Sterbehemd Baumwolle
  • Überführung zum Krematorium
  • Gebühren des Krematoriums
  • Beantragung Sterbeurkunde
  • Abmeldung Renten- und Krankenkasse
  • Biologisch abbaubare Urne 
  • Überführung Urne zum Friedhof
  • Beisetzung der Urne in Begleitung Angehöriger
  • Sarg aus Kiefernholz

Wie sind die Preise für eine Grabstelle?

Eine Grabstelle auf dem Friedhof Ohlsdorf kann zwischen 1270 und 6705 Euro kosten. Das kommt auf die Bestattungsart an, die günstigste Grabart ist das Urnenreihengrab. Und natürlich auch auf die Größe der Grabstätte und die Lage.

Wie sind die Adresse und Kontaktmöglichkeit?

Friedhof Ohlsdorf
Fuhlsbüttler Straße 756
22337 Hamburg
Telefonnummer: 040 593 880

Anfahrt und Parkmöglichkeiten:

Mit dem PKW

Wenn man mit dem Auto unterwegs ist und aus der Hamburger Innenstadt kommt, fährt man bis zum Friedhof ca. 25 Minuten je nach Verkehrslage. Hier fährt man am besten über die Fuhlsbüttler Straße und über die B4 um dahin zu gelangen.

Man kann mit dem Auto direkt auf den Friedhof fahren. An allen Kapellen befinden sich Parkplätze.

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln

Das Beste, schnellste und einfachste Verkehrsmittel um von der Hamburger City zum Friedhof Ohlsdorf zu gelangen ist die U-Bahn.

Hier kann man mit der U3 oder U1 fahren.

Mit der U3 fährt man bis zur Haltestelle „Kellingshusenstraße“ und dann steigt man in die U1 bis nach „Ohlsdorf“.

Von dort aus sind es noch ca. 550 Meter Fußweg. Die Gesamtfahrzeit mit Umsteigen und Laufen beträgt ca. 30 Minuten.

Andreas Kirchner
Andreas Kirchner ist Herausgeber des Online Magazins Hamburgausflug.de. Ich lebe seit über 40 Jahren im Speckgürtel von Hamburg. Auf unserer Seite stellen wir Ihnen Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele, Attraktionen sowie wissenswerte Fakten über Hamburg zur Verfügung.

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