Deichstraße in Hamburg

Deichstraße in Hamburg

09. November 2024 / Andreas Kirchner

Eine Straße voller Tradition

Die Hamburger Deichstraße ist eine historische Straße in Hamburg. Sie hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Urkundliche Nachweise ihrer Existenz finden sich bereits im Jahr 1304, als sie erstmals urkundlich erwähnt wurde. Seitdem ist diese Straße eng mit dem Wachstum und der Entwicklung Hamburgs verbunden und zu einem festen Bestandteil ihrer Geschichte und Kultur geworden.

Hamburgs Deichstraße: Lage

Die Hamburger Deichstraße verläuft entlang des Nikolaifleet und des alten Laufs der Alster. Sie schmiegt sich an den Deich, der das seit dem 13. Jahrhundert besiedelte Rödingsmarktviertel schützt. Diese Straße schlängelt sich durch eine unglaubliche Geschichte und bietet Einblicke in einige der interessantesten Sehenswürdigkeiten Hamburgs. Die Straße ist geschichtsträchtig und war während ihres langen Bestehens Zeuge vieler Ereignisse.

Die Häuser standen zunächst nur landseitig an der Straße. Seit dem 15. Jahrhundert ist auch die Wasserseite bebaut. Dort stellen Gebäude aus dem 17. bis 19. Jahrhundert das letzte Ensemble althamburgischer Architektur dar, und diese Häuser sind bis heute eine spannende architektonische Sehenswürdigkeit.

Eine der ältesten Straßen Hamburgs: Historische Wirkung der Deichstraße

Die Hamburger Deichstraße ist eine der ältesten Straßen der Stadt und birgt eine faszinierende Geschichte. Sie wurde ursprünglich von Kaufleuten erbaut, die sie „Deichstaße“ nannten, da sie einem alten Deich folgte, der die Stadt vor Überschwemmungen schützte. Im Laufe der Zeit hat sich die Deichstraße vielfältig verändert, ist aber auch heute noch einer der wichtigsten kulturellen Anziehungspunkte Hamburgs.

Die historische Wirkung der Deichstraße auf Hamburg wird besonders durch ihre Architektur deutlich. Die Gebäude entlang dieser berühmten Straße zeigen einige der ikonischsten Stile Hamburgs. Die ursprünglichen restaurierten Häuser zeichnen sich durch ihren alt-hamburgischen Baustil aus.

Der große Brand von 1842 und Bombardierung im zweiten Weltkrieg

Die Hamburger Deichstraße ist eine der schönsten und aufregendsten Straßen Hamburgs. Am Ufer der Alster gelegen, hat sie eine Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Mit seinen alten Gebäuden, Kopfsteinpflasterstraßen und Kanälen ist es wie eine Zeitkapsel aus vergangenen Tagen. Heute ist die Hamburger Deichstraße ein beliebtes Ziel für Besucher aus aller Welt, die ein authentisches, Hamburger Erlebnis suchen.

Dabei wurden viele Gebäude beim großen Brand von 1842 beschädigt oder zerstört. Andere wurden während des zweiten Weltkriegs getroffen. Dass es heute dennoch so viele Zeitzeugnisse in der Deichstraße gibt ist dem Engagement der Hamburger Bevölkerung zu verdanken.

Bemerkenswerte Gebäude und Sehenswürdigkeiten

Die Hamburger Deichstraße ist nicht umsonst eine der beliebtesten Straßen in Hamburg. Aber was die Deichstraße wirklich auszeichnet, sind ihre bemerkenswerten Gebäude und Wahrzeichen. Durch die ikonischen Kaufmannshäuser hat diese beliebte Straße Besuchern viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Dis gilt insbesondere für Besucher, die sich für die alte Hamburger Architektur begeistern können. In dieser Straße besitzt nahezu jedes Haus seine eigene Geschichte.

Haus Nr. 19

Das heutige Gebäude an der Deichstraße 19 ist mehr als ein Jahrhundert alt. Es wurde nach dem Großen Brand von 1842 im damals angesagten klassizistischen Stil errichtet. 1830 bewohnte der Kaufmann Johann Peter Schäffer das Gebäude, ein Jahr später war der Kaufmann Vorstandsmitglied der Hamburger Bank. 1836 war er Mitglied des Handelsgerichts. Seitdem ist das Anwesen im Besitz der Familien Nordmann und Wessendorf.

Haus Nr. 25

Das älteste Gebäude in der Deichstraße, erbaut 1659/60, wurde beim Großen Brand schwer beschädigt und anschließend wieder aufgebaut. Das frühbarocke Portal wurde Mitte der 1970er Jahre hinter der Fassade des Neubaus von 1842 entdeckt und freigelegt. Im Inneren des Hauses befindet sich eine bemalte Balkendecke aus dem Originalbau.

Haus Nr. 27

Das älteste erhaltene Speicherhaus in Hamburg stammt aus dem Jahr 1465, als es ursprünglich im Besitz eines Hinrich Bergmeier war. 1773 erwarb der Kaufmann Caspar Voght das Lagerhaus für einen zukünftigen Seiden- und Leinenhandel.

Kurze Zeit später übernahm Caspar Voight jr. (später Baron Voigt) das Unternehmen mit seinem Partner Georg Heinrich Sieveking. 1814 ging das Lagerhaus in den Besitz der Kaufmannsfamilie Doormann über, 1840 kaufte es Theodor Dill für die Firma Albrecht und Dill, die mit Rohkakao und Gewürzen handelte.

Das Lagerhaus wurde um 1889 von der Interessengemeinschaft „Zippelhaus zu Bardowiek“ erworben und wird bis heute Bardowieker Speicher genannt. Hier lagerten Obst und Gemüse. Heute gehört der „Bardowieker Speicher“ der Stadt Hamburg.

Haus Nr. 32

Beim großen Brand wurde das Haus an der Deichstraße 32 zerstört. Neuerrichtet wurde es 1850. In den 1970er Jahren wurde es zunächst von einer Druckerei genutzt. Die Statik des Gebäudes war jedoch zu instabil für diese Art der Nutzung. Infolgedessen kaufte der Verein „Rettet die Deichstraße“ das Gebäude und sanierte es aufwändig. In die oberen Stockwerke baute man Wohnungen. Im Erdgeschoss befindet sich heute eine Gaststätte, die sich auf die Hamburger Küche spezialisiert hat.

Haus Nr. 35/ Nr. 48

Das Haus Deichstraße 35 wurde erstmals 1641 errichtet, 1820 jedoch umgebaut. Es blieb vom vorangegangenen Großen Brand von 1842 verschont, erlitt jedoch 1943 schwere Bombenschäden. Es war im Besitz der Nordmann und Wessendorf Familie bis 1978.

Am 26. Oktober 1977 brannte ein Feuer nieder und zerstörte alles im Haus. Mithilfe der Brandschutzpolice konnte das Haus durch den bereits erwähnten Verein „Rettet die Deichstraße“ neu erbaut werden. Auf Basis zahlreicher Abbildungen wurde es an der Deichstraße 48 neuerbaut.

Haus Nr. 37

Das Haus an der Deichstraße 37 wurde 1686 erbaut. Der Kaufmann Jacob Lange war der erste Besitzer der das Braurecht erlangte, so wie fast jedes Haus an der Deichstraße. Lange scheiterte beim Versuch eine Familiendynastie zu begründen. Seine Tochter Catharina verstarb 1742 und hinterließ keine Erben. Das Haus wurde verkauft. 

Johan Elias Münster, der damalige Käufer ließ es aufwändig umbauen. Seit diesem Zeitpunkt erstrahlte das Haus im Rokokostil. Nach zahlreichen Besitzerwechseln wurde dieses Haus als erstes Projekt vom Verein zur Rettung der Deichstraße aufgekauft. Dieser Verkauf war kostspielig, aber schließlich war die Restauration erfolgreich. Sogar die Deckengemälde im Inneren blieben erhalten.

Haus Nr. 39

Das Haus an der Deichstraße 39 wurde in der Zeit um 1700 gebaut. Anschließend jedoch immer wieder umgebaut, so dass sich der Grundriss veränderte. Der Verein „Rettet die Deichstraße“ kaufte dieses Haus und renovierte es 1998. In der Mietwohnung im 2. Obergeschoss sind originalgetreue Deckenmalereien erhalten. In dieser Wohnung lebte die Hamburger Schauspielerin Helga Feddersen bis zu ihrem Tod. Die Familie von Helga Feddersen betreibt noch heute ein Geschäft für Kleidung an der Deichstraße 35.

Was ist speziell an der Bebauung der Deichstraße?

Die Hamburger Deichstraße ist ein wichtiger Teil der Stadtentwicklung, insbesondere wenn es um die Bewahrung der Stadtgeschichte auf moderne Weise geht. Diese Entwicklung ist aufgrund ihres einzigartigen Ansatzes, historische Elemente in ein zeitgenössisches Design zu integrieren, von besonderer Bedeutung. Die Deichstraße ist ein Beispiel dafür, wie das bestehende Stadtgefüge für den Bau von neuem Wohnraum und Infrastruktur kreativ genutzt und gleichzeitig wichtige Teile des städtischen Erbes bewahrt werden können.

Die Hamburger Deichstraße ist ein besonders faszinierendes Beispiel für Stadtplanung, da sie eine gelungene Balance zwischen Bewahrung und Nutzung des historischen Erbes der Stadt verkörpert. Durch seinen innovativen Gentrifizierungsansatz ist es der Entwicklung gelungen, Kernelemente der Vergangenheit der Stadt zu würdigen und sie in ein modernes urbanes Umfeld zu integrieren. Die Sanierung der bestehenden Infrastruktur hat die Bewahrung kultureller Traditionen ermöglicht und gleichzeitig neue Annehmlichkeiten eingeführt, die dazu dienen, die Lebensqualität des Gebiets zu verbessern. 

Urige Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein

Im Herzen von Hamburg gelegen, ist die Deichstraße ein einladendes Ziel für diejenigen, die malerische Cafés und Restaurants erkunden möchten. Dieses charmante Viertel bietet Besuchern die Möglichkeit, der Hektik des Alltags zu entfliehen und sich gleichzeitig mit feinen kulinarischen Köstlichkeiten zu verwöhnen. Von traditioneller deutscher Küche bis hin zu internationalen Gerichten hat die Deichstraße für jeden etwas zu bieten.

Das Beste an dieser Gegend ist, dass du mit Freunden bei köstlichen Mahlzeiten und exquisiten Getränken verweilen kannst, während du die historischen Fassaden betrachtest. Du kannst frisch gebrühten Kaffee trinken oder Craft Beer aus lokalen Brauereien probieren, während du eine köstliche Auswahl an Gerichten genießt, die von erfahrenen Köchen zubereitet werden. Nimm dir Zeit und genieß die Vielfalt der Geschmacksrichtungen in diesen gemütlichen Lokalen; Jedes hat seine eigene einzigartige Atmosphäre, die dich dazu bringen wird, etwas länger zu bleiben.

Da es mittlerweile zahlreiche Gaststätten in der Deichstraße gibt, ist es leicht, das historische Ambiente zu genießen. Letztlich gibt es also mehrere Möglichkeiten, die besondere Atmosphäre der Deichstraße zu erleben:

Es ist möglich,

  • eine Führung durch die Deichstraße mitzuerleben,
  • die Deichstraße während eines Spaziergangs kennenzulernen (Achtung, die Deichstraße ist mittlerweile eine Fußgängerzone) oder
  • eine Reihe von Gaststätten zu besuchen.

Welche Gaststätten an der Deichstraße sind einen Besuch wert? 

Die Hamburger Deichstraße ist eine der beliebtesten Gastronomie- und Einkaufsadressen der Stadt. Mit einigen der besten Restaurants und Geschäfte, die Hamburg zu bieten hat, ist es kein Wunder, dass diese Straße bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt ist. Ob du ein gemütliches Café oder ein gehobenes Restaurant suchst, die Deichstraße hat für jeden etwas zu bieten. Hier sind unsere Top-Tipps für Restaurants in der Deichstraße, die deine Zeit und dein Geld wert sind:

  • Nord Coast Coffee Roastery (Deichstraße 9, 20459 Hamburg)
  • Deichgraf (Deichstraße 23, 20459 Hamburg)
  • Cantine Papa Lisbeth (Deichstraße 32, 20459 Hamburg)
  • Buddels Weinbar und Gasthaus (Deichstraße 37, 20459 Hamburg)
  • Ti Breizh (Deichstraße 39, 20459 Hamburg)
  • Eiscafé Dante Deichstrasse (Deichstraße 41, 20459 Hamburg)
  • Ristorante Vincenzo (Deichstraße 48–50, 20459 Hamburg)

Eine gute Gelegenheit zum Bummeln

Möchtest du anstatt von Restaurants lieber Geschäfte besuchen? Nun dann lohnt es sich bei folgenden Läden entlang der Deichstraße vorbei zu gehen. Bereits erwähnt habe ich ja bereits das Bekleidungsgeschäft der Familie Feddersen an der Deichstraße 35. Doch gibt es darüber noch andere lohnenswerte Läden, die sich über deinen Besuch freuen, wie zum Beispiel:

  • Galerie Deichstraße (Deichstraße 28, 20459 Hamburg)
  • Kolonialwarenladen „Café am Fleet“ (Deichstraße 45, 20459 Hamburg)

Wie gelangst du am besten zur Deichstraße?

Da die Deichstraße selbst nicht nur denkmalgeschützt, sondern auch eine Fußgängerzone ist, empfiehlt es sich in Parkhäusern oder auf Parkplätzen in den angrenzenden Straßen zu parken oder die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Diese Haltestellen sind in der direkten Umgebung zur Deichstraße:

  • Rödingsmarkt 2 min Fußweg,
  • U Rödingsmarkt (großer Burstah), 3 min Fußweg,
  • Stadthausbrücke, 3 min Fußweg,
  • Auf Dem Sande (Speicherstadt), 7 min Fußweg,
  • U Baumwall, 7 min Fußweg oder
  • Domstraße, 9 min Fußweg.

Bleibendes Vermächtnis

Die Deichstraße im Herzen von Hamburg ist eine der bekanntesten Straßen der Stadt. Es ist eine denkmalgeschützte Straße, die seit Jahrhunderten erhalten ist und eine bedeutende Rolle in der Geschichte und Kultur Hamburgs spielt. Die Straße wurde erstmals im 13. Jahrhundert in Urkunden erwähnt.

Der Erhalt der Deichstraße ist einer privaten Initiative von Bürgerinnen und Bürgern zu verdanken, die dieses historische Wahrzeichen erhalten wollten. Diese Gruppe gründete einen Verein, der sich der Erhaltung und Förderung des Erbes der Deichstraße verschrieben hat. Sie starteten auch Projekte wie die Eröffnung von Museen und die Restaurierung bestehender Gebäude entlang der Straße, die dazu beigetragen haben, den Menschen ihre Geschichte und Schönheit näher zu bringen. 

Andreas Kirchner
Andreas Kirchner ist Herausgeber des Online Magazins Hamburgausflug.de. Ich lebe seit über 40 Jahren im Speckgürtel von Hamburg. Auf unserer Seite stellen wir Ihnen Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele, Attraktionen sowie wissenswerte Fakten über Hamburg zur Verfügung.

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