Seit dem 1. September 2022 gilt die Energieeinsparverordnung (EnSikuMaV), um den Gas-Lieferengpass aufgrund des russisch-ukrainischen Krieges aufzufangen. Mache:r fragt sich allerdings, wie sicher die Gasversorgung in Hamburg wirklich ist?

Der Gaspreis in Hamburg hat sich vervierfacht. Doch selbst wer die Preise zahlen kann, fragen sich viele Hamburger:innen, wie es um die generelle Gasversorgung in Hamburg steht. Anfang August hieß es, die Gasspeicher würden sich bei „schneller als geplant“ füllen, so ein Bericht auf n-tv.de. Insgesamt kämen diese Speicher auf 256 Terawattstunden, also „einem Viertel des jährlichen Gasverbrauchs“, womit wir zwei bis drei Wintermonate überstehen können. Im November sollten sie bei 90 Prozent stehen, im Februar bei 40 Prozent.

Weil nicht abgesehen werden kann, wie sich der russisch-ukrainische Krieg entwickelt, wird auch mit dem Szenario gearbeitet, wenn die Gasversorgung komplett gekappt würde. Außerdem wisse man nicht, wann das der Fall sein könnte.

Aus diesem Grund rufen Deutschland und die EU zu einem reduzierten Verbrauch auf und haben einen Gas-Notfallplan entwickelt. Dieser richtet sich vor allem an Unternehmen, allerdings kann auch jeder Privathaushalt seinen Teil dazu beitragen, weniger Energie zu verbrauchen. Beachte hierzu unsere „Blackout„-, Strom- und Gaspreis-Tipps.

Weil man sich auf den Fall vorbereiten muss, kein russisches Gas mehr beziehen zu können, einigten sich die EU-Staaten auf einen Gas-Notfallplan.

Laut des NDR teilte die Sprecherin der Hamburger Umweltbehörde mit, dass die städtischen Gebäude ihr Möglichstes tun, um ihren Energiebedarf zu verringern.

Dazu zählen:

• Überprüfen des ordnungsgemäßen Betriebs von Heizanlagen
• Energie-Schulungen für Hausmeister
• Ladentüren und Eingangssysteme bleiben geschlossen
• Keine Werbeanlagen-Beleuchtung von 22 bis 16 Uhr (Ausnahme z. B. Volksfeste, Weihnachtsmärkte, Sicherheit und Schaufenster)
• Senkung der Mindesttemperatur in Arbeitsstätten auf 19 Grad

Öffentliche Nichtwohngebäude:

• Keine Beheizung von Gemeinschaftsflächen, die nicht dem Aufenthalt dienen
• Maximale Temperatur von 12 bis 19 Grad in Arbeitsräumen
• Abschaltung von Boiler oder Durchlauferhitzer, wenn sie nur zur Erwärmung des Handwaschwassers dienen
• Temperatursenkung zentraler Trinkwassererwärmungsanlage auf a. 55 bis 60 Grad

Weiterhin reduziert Deutschland seine Abhängigkeit von Russland, die Ende Juni noch bei 26 Prozent lag (zuvor 55 Prozent).

Um sich möglichst unabhängig zu machen, wird nicht nur Gas aus den Niederlanden und Norwegen eingespeist, sondern gleichzeitig die Gewinnung von verflüssigtem Erdgas (LNG) investiert. Hierfür werden gehen weitere schwimmende LNG-Terminal sowie Schiffe ans Netz.

Diverse Anbieter haben ihre Gas-Tarife vom Markt genommen und nehmen demnach keine Neukunden auf.

Auch, wenn die Lage allgemein als sicher bezeichnet wird, gibt es Engpässe und wir alle müssen an einem Strang ziehen, um gut über die Wintersaison zu kommen. Aktuell gibt es keine richtigen Alternativen, als auf den Gas-Notfallplan zu setzen und auch seinen privaten Verbrauch zu kontrollieren.

Tipp: Hier gibt es den Hamburger Notfallplan

Bitte habe Verständnis, dass unsere Angaben ohne Gewähr sind. Aufgrund besonderer Umstände kann es zu Änderungen oder Umstrukturierungen kommen.