Stadtrundgang durch die Hamburger Innenstadt
06.12.2024 - Wenn sich für euch darüber hinaus Fragen ergeben, könnt ihr diese jederzeit an euren Guide ric... weiter
Der Elbtunnel ist allen Hamburgern, Pendlern und wohlmöglich sogar den Großteil der deutschen Bevölkerung ein bekannter Begriff.
Viele nehmen ihn nur als Verkehrsverbindung zwischen den Hafengebieten Hamburgs auf der A7 wahr und bei einigen ist er wohlmöglich sogar durch die gelegentlichen Staus und Bauarbeiten negativ behaftet.
Doch der Elbtunnel ist ein architektonisches Meisterwerk und nicht jeder weiß das es sogar 2 Elbtunnel Verbindungen gibt.
Heute fassen wir für euch die Geschichte und Fakten zum alten Elbtunnel zusammen, welcher vielleicht zur heutigen Zeit nicht mehr so bekannt ist wie sein „Nachfolger“ aber dafür einen ganz anderen Charme besitzt.
Der alte Elbtunnel, oder auch St. Pauli-Elbtunnel genannt, ist der erste Flusstunnel Europas und verbindet auf einer Länge von 426,5 Metern, unterirdisch die nördliche Hafenkante St. Paulis mit der Elbinsel Steinwerder.
Die Planung des Tunnels begann bereits im späten 19. Jahrhundert, der Bau begann im Jahr 1907 unter der Leitung von Otto Stockhausen und bei seiner Eröffnung in 1911 galt der Tunnel als technische Sensation – aus gutem Grund:
Mit seinem Baukosten in Höhe von 10,7 Millionen Mark, was bei der heutigen Inflationslage umgerechnet 65 Millionen Euro betrage, und über 4.400 eingesetzten Baukräften war es deutschlandweit das bis dato ambitionierteste Bauvorhaben im Bezug auf den Straßenbau.
Genutzt wird ein zwei Röhren System, mit welchem der Verkehr in beide Richtungen geleitet werden kann.
Genau dies wurde bis zum Jahre 2019 auch getan.
Natürlich gab es gelegentliche Bauarbeiten und Sanierungen aber der Verkehr kam bis vor einigen Jahren nie für einen längeren Zeitraum zum Stehen.
Seit der Eröffnung des Tunnels unterqueren durchschnittlich 20 Millionen Menschen jährlich die Elbe durch den alten Elbtunnel – Die Meisten davon fast täglich um zur Arbeit oder zurück zu gelangen.
Anders als beim neuen Elbtunnel gibt es bei dem Vorgänger keine Zufahrtsrampen.
Die Fahrzeuge werden und wurden stattdessen mittels Fahrzügen circa 10 Meter unter die Erde transportiert. Auf Jeder Seite des Tunnels gibt es 4 Fahrstuhlkörbe, welche für Lasten von bis zu 10 Tonnen ausgelegt sind.
Die Wände des Tunnels sind mit Steinfliesen bedeckt, welche über den Lauf der Zeit mehr und mehr mit Steinreliefs versehen wurden.
Für die Begehung der Tunnel ohne Fahrzeug wurde außerdem auf beiden Seiten jeweils eine Treppenhalle geschaffen welche, genau wie eine Vielzahl der Steinreliefs innerhalb des Tunnels, vom Bildhauer und Keramiker Hermann Perl entworfen und gestaltet wurden sind.
Am 03. Juni 2019 wurde mit der Sanierung der Weströhre des St. Pauli Elbtunnels begonnen.
Die Sanierung der Oströhre wurde bereits in den Vorjahren durchgeführt und am 26. April 2019 abgeschlossen.
Allerdings ist die Oströhre zur Zeit aus betrieblichen und baustellenbedingten Gründen für den PKW Verkehr geschlossen, wodurch sie momentan ausschließlich von Fußgängern und Fahrradfahrern genutzt werden kann.
Zum feierlichen Abschluss der Sanierungsarbeiten der Oströhre hat das Hamburger Orchester in Rahmen von 4 Konzerten in 2019 die sogenannte Hamburger Tunnel Symphonie vorgestellt.
Diese Events kamen bei Besuchern sehr gut an und durch die ausgebauten Lautsprecheranlagen, sowie die Tunnelakustik war das musikalische Spektakel in der kompletten Röhre sehr gut hörbar.
Die Renovierung der östlichen Röhre hat circa 60 Millionen Euro gekostet, die Renovierung der Weströhre wurde sogar mit 100 Millionen Euro geschätzten Kosten begonnen.
Somit sind die Gesamtkosten für die Renovierung ( Zu beachten ist auch das im Vorfeld bereits Aufzugsanlagen und Treppenhäuser renoviert wurden) sogar höher als die ursprünglichen Baukosten.
Ob das Bauwerk, welches am 07. September 2011 unter Denkmalschutz gestellt wurde, diese enormen Kosten wert ist oder es vielleicht andere, günstigere Ausweichmöglichkeiten gibt wird aber bisher nicht allzu kontrovers diskutiert.
Gerade zur jetzigen Zeit der Renovierungen, in welchen eine ausschließliche Nutzung für Fahrräder und Fußgänger in dem alten Elbtunnel gegeben ist, ist ein Besuch definitiv zu empfehlen.
Der Tunnel ist rund um die Uhr geöffnet, ein Besuch ist kostenlos.
Beim Schlendern durch den Tunnel kann man die Baulichkeit dann in seinem ganzen Glanz in Ruhe genießen.
Die verwendeten Bauteile für die Renovierung, sind jenen des ursprünglichen Baus originalgetreu nachempfunden – Hier erlebt man ein Stück Geschichte!
Also: Nichts wie los zum alten Elbtunnel!
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