„Auf der Reeperbahn nachts um halb eins…“ – dieser Song von Hans Albers tönt wohl in jedem (Hamburger) Ohr, wenn man an St. Pauli denkt. Kaum ein Stadtteil in Hamburg ist bunter, wilder, abwechslungsreicher und gegensätzlicher als dieser. Der „Kiez“, wie er auch genannt wird, schwankt zwischen Retro-Romantik, Rotlicht- und Amüsierviertel und Szenetreff vom Obdachlosen bis hin zum Geschäftsmann. Auch hat kaum ein Hamburger Stadtteil so einen Wandel erlebt bzw. ist im stetigen Wandel wie er und sowohl bei Nacht als auch bei Tag einen Besuch wert.
St. Pauli in Kürze
- Der Stadtteil gehört zum Bezirk Hamburg-Mitte
- St. Pauli kann mit der Bundesstraße 4, den U-Bahnen U2 und U3 sowie den S-Bahnen S1, S2 und S3 angesteuert werden
- Auf dem Kiez leben über 22.400 Menschen
- Es gibt 1.283 Wohngebäude und 12.507 Wohnungen
- 41 niedergelassene Ärzte kümmern sich um die St. Paulianer und Nachbarn
- Es gibt 18 Kitas, 2 Stadtteilschulen und je eine Grundschule und ein Gymnasium
St. Pauli: Bunte Geschichte
Heute ist Stadtteil als Amüsier- und Rotlichtmeile bekannt, doch damals herrschte noch ein anderer Ton.
Ursprünglich (um 1247) wurde es von Gräfin Heilwig von der Lippe gegründet, welche mit Adolph IV. von Schauenburg und Holstein verheiratet war. Dort, wo heute in etwa der Fischmarkt ist, ließ sich ein Zisterzienserinnen-Kloster nieder, und der Name „Hamburger Berg“ entstand. 50 Jahre später zog das Kloster um, da der Ort wichtig für das Militär und die Versorgung wurde. Das Fleckchen wurde dann der Frau des hamburgischen Bürgermeisters geschenkt, damit sie einen Ort zum Wäschetrocknen hatte – kein Spaß. Gleichzeitig und viel wichtiger war allerdings die Funktion, Hamburg und die Fischersiedlung Altona zu verbinden, die sich ca. 1535 entwickelte.
Es folgten Hügelplanierungen, die Errichtung von Festungswällen, Krieg. Zu Zeiten des Krieges trennten Wallanlagen die Alt- und Neustadt, weswegen der Hamburger Berg eine Zeit ausgeklammert war, ebenso die Stadtteile wie Eimsbüttel, Rotherbaum, St. Georg. Dort war es ziemlich gefährlich, weil man weniger Schutz hatte, doch aus verschiedenen Gründen blieben dennoch viele Menschen in diesen Vororten – und aus ebenso unterschiedlichen Gründen zogen nach und nach immer mehr Menschen auf den Hamburger Berg.
Es folgte der Zuwachs durch Reepschläger und Seilermacher, die kamen, weil ihr Arbeitsplatz nicht mehr genug Raum bot. So bekamen die Reeperbahn und die Seilerstraße ihren Namen, denn dort, in der Nähe der heutigen Landungsbrücken, befanden sich die Bahnen, auf denen auf 300 Metern Reepe oder Seile hergestellt wurden.
Um das 17. Jahrhundert zogen dann die Amüsierbetriebe auf den Kiez, zuerst der Spielbudenplatz und ein Jahrmarkt. Nach und nach, vor allem nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, als sich auch das Unterhaltungsgewerbe breitmachte, folgten weitere Lokalitäten, bis der Kiez das war, für das es bis heute auf der ganzen Welt bekannt ist.
Immer wat los aufm Kiez
Neben den unzähligen Sex-Shops, Diskotheken, Bars, Shoppingläden und Restaurants ist St. Pauli vor allem auch für seine eigenen Events bekannt.
- Ende März – Ende April: Frühlingsdom (Jahrmarkt)
- Ende Juli – Ende August: Sommerdom (Jahrmarkt)
- Anfang Mai: Hafengeburtstag (Volksfest)
- Ende Juni: Harley Days (Harley-Fest)
- Juli: Schlagermove (Festival)
- Mai: Eurovision Song Contest (Public Viewing + Party)
- Ende September: Reeperbahn-Festival
- Ende November bis einen Tag vor Heiligabend: Santa Pauli (Hamburgs geilster Weihnachtsmarkt)
- Anfang November – Anfang Dezember: Hamburger Dom (Jahrmarkt)
- Jeden Mittwoch ab 16 Uhr: St. Pauli Nachtmarkt (Wochenmarkt)
- Freitags, samstags und/oder sonntags: Heimspiele des FC St. Pauli
- Jeden Sonntag: Fischmarkt (öffentlicher Markt)
Eindrücke von St. Pauli
Das bietet St. Pauli
Theater
Museen
- Beatlemania Hamburg
- Harrys Hamburger Hafenbasar
- Panoptikum
- Sankt-Pauli-Museum
- Hamburger Schulmuseum
- Erotic Art Museum Hamburg
Touren
Um St. Pauli, den Kiez, seinen Flair und die Läden besser kennenzulernen, empfiehlt sich eine (oder mehrere – ganz nach Geschmack) geführte(n) Tour(en).
Derzeit gibt es:
- Olivias Safari
- Travestie-Kieztour
- Rotlicht-Kieztour
- Party-Kieztour
- Tour de Wanders
- Comedy-Kieztour
- St. Pauli ungeschminkt – der Sonntagsspaziergang
- Olivia Jones‘ Berlin Kieztour
- Ahoi! – die Party-Hafenrundfahrt
- Olivias Party Stadtrundfahrt
- St. Pauli Nachtwächter
- Reeperbahntour
- Historische Hurentour
- Sex & Crime auf St. Pauli – Rundgang ab 18
- Ahoi, St. Pauli bei Nacht
- Moin Moin! Late Night
- Pub & Club Tour
- Schneckes Milieu Tour
- St. Pauli Highlights – Rundgang ab 18
- St. Pauli-Quickie
- Titten Tina’s Kiez Tour
- Kiez-Geh-Rock-Revue
Interessantes in der Nähe
- Museum für Hamburgische Geschichte (0,5 km)
- St. Pauli Fischmarkt (0,6 km)
- Hauptkirsche St. Michaelis (0,7 km)
- Musuemsschiff Rickmer Rickmers (0,8 km)
- Hard Rock Cafe (0,9 km)
- Laeiszhalle (1,2 km)
- St. Pauli Hafenstraße (1 km)
- Spielbudenplatz (1 km)
- Cap San Diego Museumsschiff (1,3 km)
- U-Bootmuseum Hamburg (1,6 km)
- Planten un Blomen (1,8 km)
- Elbphilharmonie (1,9 km)
- Speicherstadt (2,2 km)
- Miniatur Wunderland (2,3 km)
- Hamburg Dungeon (2,3 km)
Andreas Kirchner ist Herausgeber des Online Magazins Hamburgausflug.de. Ich lebe seit über 40 Jahren im Speckgürtel von Hamburg. Auf unserer Seite stellen wir Ihnen Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele, Attraktionen sowie wissenswerte Fakten über Hamburg zur Verfügung.
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