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KZ-Gedenkstätte Neuengamme

KZ-Gedenkstätte Neuengamme

24. November 2025 / Babette Burgdorf

Dunkelster Fleck Hamburger Geschichte

Zwischen Hamburg-Bergedorf und dem Zollenspieker in Hamburg-Neuengamme befindet sich eine Erinnerung an einen dunklen Fleck deutscher und Hamburger Geschichte: die KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Wo heute eine Gedenkstätte zu finden ist, war damals ein Ort, den wir alle kein zweites Mal erleben wollen. Als Mahnort dient er Generationen dazu, zu begreifen, was Leid und Hass bedeuten können. In den Schulklassen gehört ein Besuch zum Pflichtprogramm, doch auch außerhalb der Schule könnt ihr hinfahren und einen Blick in die Vergangenheit werfen.

Über die KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Hamburg hat einige Orte und Sehenswürdigkeiten, die in ihrer Größe einmalig sind – leider zählt dazu mit 100.400 Häftlingen auf 57 Hektar auch das Konzentrationslager Hamburg-Neuengamme.

Dieser Ort wurde mit 100 Häftlingen aus dem KZ Sachsenhausen "eingeweiht", die am 12. Dezember 1938 hierhin "versetzt" wurden. Schnell wuchs es auf über 100.000 Menschen, von denen mindestens 42.900 den Tod fanden. Zunächst diente das KZ Neuengamme als Außenlager des KZ Sachsenhausen, ab 1940 agierte es als eigenständiges Lager und wurde mit seinen 86 Außenstellen das größte in Nordwestdeutschland.

Die Gefangenen, von denen der Großteil aus Osteuropa kam, schufteten in der Klinkerproduktion Klinkerwerk, räumten Bomber-Trümmer fort oder hoben die Dove Elbe aus und bauten einen Stichkanal zum Lager. Die Arbeit war so hart und die Versorgung so schlecht, dass diese Umstände bereits zum Tod führten.

Vertuschung nicht gelungen

Feige, wie Nazis nun einmal sind, begannen sie im April 1945 die Lager des Konzentrationslagers Neuengamme zu räumen. Man sollte sich von den schrecklichen Verbrechen möglichst reinwaschen, schickte die Gefangenen teilweise auf Todesmärsche. 7.000 KZ-Häftlinge fanden aufgrund eines Irrtums den Tod, als die Briten die Schiffe „Cap Arcona“ und „Thielbek“ angriffen, weil diese deutsche Truppen auf ihnen vermuteten.

Zunächst versuchte man, die Gräueltaten mit neuer Geschichte zu überdecken. Als die Briten sich 1948 entschieden, das ehemalige KZ an die Stadt Hamburg zu übergeben, baute sie dort zwei Gefängnisse und machte immer mehr Bauwerke dem Erdboden gleich. Nur am Rand dieser konnten ein Internationales Mahnmal und ein Ausstellungsgebäude besucht werden. Doch dies wollten viele Menschen so nicht stehen lassen und engagierten sich dafür, eine Gedenkstätte entstehen zu lassen.

So entstand nach der Schließung der Gefängnisse nach und nach die KZ-Gedenkstätte Neuengamme mit verschiedenen Rundwegen, um sie zu erkunden.

Selbsterkundung oder mit Führung?

Du kannst die KZ-Gedenkstätte Neuengamme auf eigene Faust erkunden, da das Gelände auch außerhalb der Öffnungszeiten zugänglich ist. Die einzelnen Ausstellungen hingegen kannst du nur während der Öffnungszeiten besuchen – und dazu raten wir auch. Auf diesem Weg erhältst du Zugang zu detailreicheren Informationen wie beispielsweise dem Film „Vom KZ zur Gedenkstätte“.

Du kannst dir auch einen der mehrsprachigen Audioguides ausleihen, mit ihm thematische Rundgänge machen und 112 Stationen ablaufen. Alternativ nutzt du den Audiorundgang für dein Smartphone oder die kostenlose Neuengamme App mit Fotos, Infos und Zitaten.

Möchtest du lieber durch das KZ geführt werden, ist auch das möglich. Nimm dazu einfach an einer der Führungen teil, denn sie werden speziell für unterschiedliche Gruppen angeboten.

Eindrücke aus der KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Die Ausstellungen im ehemaligen KZ Neuengamme

Hauptausstellung „Zeitspuren“

In „Zeitspuren“ erfahrt ihr alles über die Geschichte des KZ und die der Außenlager. Zeitlich ist die Hauptausstellung zwischen 1938 und 1945 angesiedelt, sodass ihr einen Überblick über die Verbrechen, den Alltag der Gefangenen und die Nutzung nach der Befreiung und noch einigem mehr bekommt.

Gut zu wissen: Die Hauptausstellung „Zeitspuren“ wurde in einem der Gebäude integriert, in dem damals rund 2.000 Gefangene lebten.

Studienausstellung zur Lager-SS

In der Studienausstellung „Dienststelle KZ Neuengamme: Die Lager-SS“ könnt ihr Prozessunterlagen, Dokumente und Biografien ansehen und euer Wissen rund um die SS erweitern.

Gut zu wissen: Für die Studienausstellung wurde eine ehemalige SS-Garage gewählt.

Arbeit und Vernichtung: KZ-Zwangsarbeit in der Ziegelproduktion

Hamburg ist für seine Klinkersteingebäude bekannt – die Produktion erfolgte im Klinkerwerk, gestützt durch KZ-Zwangsarbeit. In der Ausstellung „Arbeit und Vernichtung: KZ-Zwangsarbeit in der Ziegelproduktion“ erfärhst du mehr über die Arbeit der Gefangenen.

„Mobilisierung für die Kriegswirtschaft: KZ-Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion“

Die Gefangenen mussten für die Rüstungsproduktion herhalten. In den „Walther-Werken“ lernt ihr mehr über die Arbeit zu diesem Zweck.

Gefängnisse und Gedenkstätte: Dokumentation eines Widerspruchs

Mehr in Richtung Neuzeit geht diese Freiluftausstellung, welche sich um die Errichtung und den Abriss der zwei Gefängnisse dreht, die nach der Befreiung errichtet wurden. Interessierst du dich auch dafür, kannst du noch ein paar Überreste der Gefängnismauern sehen.

Haus des Gedenkens

Am Haus des Gedenkens findet ihr weiße Stoffbahnen, welche mit Namen versehen sind. Insgesamt sind es ca. 25.000 Namen der 42.900 bekannten Todesopfer, die du dort nachlesen kannst. Möchtest du mehr über einzelne Personen mehr erfahren, kannst du dies in Verzeichnissen und Computern tun. Weiterhin bietet dir das Haus des Gedenkens einen Blick auf das Aschefeld und das Mahnmal und Totenbuch-Nachahmungen.

Sonderausstellungen

Die Sonderausstellungen in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme bieten regelmäßig wechselnde Inhalte, die das KZ immer wieder besuchenswert machen.

Übersicht: Das bietet dies KZ-Gedenkstätte Neuengamme

  • 57 Hektar Ausstellungsfläche
  • 5 Ausstellungen
  • fünf Ausstellungen
  • öffentliche Führungen
  • Mahnmale und Denkmalgruppen
  • Führungen
  • Studienzentrum
  • Gebäudereste und Fundamente
  • Rekonstruktionen ehemaliger Lagereinrichtungen
  • ehemalige Produktionsstätten
  • Stichkanal zur Doven Elbe
  • Hafenbecken
  • Haus des Gedenkens
  • viersprachige Haupttexte der Ausstellungen (deutsch, englisch, französisch und russisch)

KZ-Gedenkstätte Neuengamme: alle Informationen im Überblick

Adresse

KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Jean-Dolidier-Weg 75
21039 Hamburg

Telefon: +49 (0) 428131500
Fax: +49 40 428131501
Webseite KZ-Gedenkstätte Neuengamme
E-Mail: neuengamme@gedenkstaetten.hamburg.de

Wann hat die KZ-Gedenkstätte Neuengamme geöffnet?

Montag – Freitag 09:30 – 16:00 Uhr
Samstag, Sonntag & Feiertage 10:00 – 17:00 Uhr
24.12
25.12.
31.12.
1.1.
geschlossen

Hinweis: Das weitläufige Gelände ist außerhalb der Ausstellung auch außerhalb der Öffnungszeiten jederzeit zugänglich.

Was kostet der Eintritt zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme?

Der Eintritt ist frei.

Hinweis: Kindern unter 12 Jahren wird der Besuch nicht empfohlen. Hunde sind auf dem Gelände nicht erlaubt.

Ist die KZ-Gedenkstätte Neuengamme barrierefrei?

Ja, die Gelände und die Ausstellungen sind zum größten Teil barrierefrei gestaltet. Zum Hauptgebäude und dem zweiten Gebäude mit Ausstellungsräumen und Cafeteria führen euch sanfte Rampen und Fahrstühle. Einzig das Haus des Gedenkens ist nicht barrierefrei.

Auf der Webseite findet ihr Infos in Gebärdensprache und vor Ort unter anderem Audio-Guides, die ihr nutzen könnt, wenn ihr Hörgeräte mit Induktionsschleife tragt. Weiterhin gibt es auf seheingeschränkte zugeschnittene Führungen und einen Gehörlosen-Guide sowie die Möglichkeit, einen Rollstuhl zu leihen.

Wie komme ich zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme?

Weitere Ausstellungen der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte

Bitte beachte

Aufgrund unvorhergesehener Änderungen sind unsere Angaben ohne Gewähr.

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Echte Hamburger Deern, nicht nur hier aufgewachsen, sondern auch geboren. Als freie Content Writerin bin ich seit Anfang 2008 tätig und von Anfang an auf Hamburgausflug.de mit dabei. Ich liebe meine Hansestadt, den norddeutschen Charme und all die Möglichkeiten, die sich hier bieten. Die verklicker ich dir gern und hoff‘, ich kann dir n büschn Lust darauf machen, was du hier ankieken und erleben musst. In diesem Sinne: „Hummel, Hummel und Mors, Mors!“

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