Die Energiekrise macht vielen Deutschen große Sorgen: Nicht nur die steigenden Kosten, sondern auch ein möglicher Blackout werfen Fragen auf, wie man dies überstehen soll. Wir geben Antworten darauf, wie der Hamburg Blackout Notfallplan aussieht und was Sie tun können, um sich vorzubereiten, falls es wirklich zu einem Blackout kommt.

Corona ist noch nicht vollständig hinter uns gebraucht bzw. zur Normalität geworden, da folgt bereits der zweite Super-Gau, der Russisch-ukrainische Krieg. Er kostet nicht nur fast 30.000 Menschen das Leben (Stand 24. September 2022), sondern stürzt ebenso die Infrastruktur andere Länder in die Krise.

Ist ein Blackout nur ein neuer Begriff für einen Stromausfall, wie ihn fast jede:r bereits erlebt hat? Warum machen alle so ein Theater um ein paar Minuten oder Stunden ohne Strom? Weil es sich bei einem Blackout um mehr handelt. Er bezeichnet den großflächigen Ausfall des Stromnetzwerks. Das bedeutet, dass nicht nur in einem Stadtteil oder eine Straße kein Licht brennt, sondern in ganzen Städten oder sogar ganzen Regionen Deutschlands nicht ein Gerät funktioniert, welches mit dem Strom verbunden ist: Bankautomaten, Tankstellen, Supermärkte, Ampeln und vieles mehr.

Das Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat in diesem Jahr insgesamt fünf Stresstests durchgeführt, um das Risiko eines Blackouts abzuschätzen.

• Basisszenario der gesetzlich vorgeschriebenen Bedarfsanalyse
• erster Stresstest (russischer Krieg nur schwach eingerechnet)
• kritisches Szenario (+)
• sehr kritisches Szenario (++)
• Extremszenario (+++)

Sollten die letzten beiden (recht unwahrscheinlichen) Szenarien eintreten, gelte die Lage nach aktuellem Stand als angespannt und man müsse mit stundenweisen Stromausfällen rechnen. Ähnliche Szenarien, wie sie beispielsweise in Texas passierten, in denen es zu tageweisen Ausfällen kam, sei hier nicht zu erwarten.

Der Hamburger Senat gab bekannt, dass sowohl Polizei, Feuerwehr als auch der Rettungsdienst auf mögliche Szenarien vorbereitet sind.

• Die Sicherheitsinstitutionen sind mit fest installierten Notstromaggregaten für 72 Stunden ausgestattet. Zudem verfügt die Stadt über eine Notfalltankstelle, um Versorgungslücken auch darüber hinaus zu schließen.
• Hamburg verfügt über 87 Trinkwassernotbrunnen, sodass die Wasserversorgung ebenfalls stabil ist.

Zudem wurde ein Sparplan über 25 Punkte für den öffentlichen Bereich aufgestellt, um Energie einzusparen, welcher am 13. September 2022 vom Senat vorgestellt wurde.

Einige hiervon sind:

1. Viele der Industrieunternehmen haben ihre Produktion reduziert.
2. Abstellung des Warmwassers in Teeküchen und Toiletten öffentlicher Gebäude.
3. Reduktion der Mindesttemperatur auf 20 Grad und der Klimaanlagen auf maximal 26 Grad in Büros.
4. Überprüfung der Effizienz elektronischer Geräte mit optionalem Austausch bzw. Reduktion.
5. Ausschalten von nicht benötigten Geräten.
6. Keine Beleuchtung von öffentliche Gebäuden in der Nacht (bereits vor zwei Jahren im Zuge des Klimaschutzplans).
7. Ausschaltung der Ampelanlagen, wenn möglich.
8. Reduktion der Beleuchtung in Parks, Sport- und Grünanlagen, mit Ausnahme von „Angsträumen“.
9. Aussetzen der Alsterfontäne an der Binnenalster und der Wasserspiele bei Planten un Blomen.
10. Verbot/Unterbindung der Beschaffung privat kaufbarer Kleingeräte (vor allem Heizlüfter, Ventilatoren etc.)
11. Lichtquellen von Beleuchtung und Lichtzeichenanlagen sollen auf LED umgerüstet werden.
12. Reduktion der Temperatur der Außenbecken der Ganzjahresschwimmbäder der Bäderland-Schwimmbäder (28°C auf 25°C).

Stand 16.08.2022: Der bisherige Sparplan brachte in einer Woche 35 Prozent Gas im Vergleich zu 2021, in privaten Haushalten und im Kleingewerbe reduzierte sich der Verbrauch um 16 Prozent.

Gerate nicht in Panik! Ein Blackout über mehrere Tage ist nicht derzeit nicht denkbar. Dennoch ist es nicht verkehrt, gewisse Vorkehrungen zu treffen.

Wenn du nicht heizen kannst oder möchtest, solltest du dir lieber einen Pullover und eine dicke Hose anziehen, als zu frieren. Wickel dich in eine Plüschdecke oder deine Bettdecke ein und schütze dich nachts außerdem mit Thermounterwäsche und einem Schlafsack, um warm zu bleiben. Auch Kerzen können helfen, die Raumtemperatur etwas zu erhöhen – und außerdem sind sie gemütlich, wodurch die Situation besser erträglich macht.

Das brauchst du:

• Warme Kleidung
• kuschelige und dicke Decken
• Thermounterwäsche / Schlafsäcke für die Nacht
• Vorrat an Kohle, Briketts oder Holz, wenn du einen Kaminofen besitzt

Wenn du dir einen Campingkocher anschaffst, überstehst du auch einen längeren Stromausfall und musst nicht auf eine warme und gute Mahlzeit verzichten. Verfügst du über keinen, kannst du viele Sachen (dazu gehören auch Dosengerichte) ohne die Erwärmung essen.

Das brauchst du:

• gasbetriebenen Campingkocher und Wechsel-Gaskartusche
• Lebensmittel, die sich ohne kochen verzehren lassen (z. B. Brot (Zwieback, Dosenbrot), Kekse, Fischkonserven, Nüsse, Trockenfrüchte, Obst, Trockenfleisch, Hartwurst, Hartkäse, Müsliriegel)
• ausreichend Getränke wie Wasser und Softdrinks

Abhängig der Temperatur kannst du manche Sachen auf deiner Fensterbank, Balkon oder Terrasse kühlen.

Mit Kerzen und kleinen Lampen, die du mit einem Akku oder einer Batterie betreiben kannst, musst du abends nicht im Dunkeln sitzen.

Das brauchst du:

• Kerzen und Feuerzeuge / Streichhölzer
• Akkus / Batterien für kleine Lampen
• (LED-)Taschenlampe (insbesondere Kurbel- und Solartaschenlampen, können auch genutzt werden, um Akkus aufzuladen)

• ausreichend Bargeld, um ohne Karte zu zahlen
• batteriebetriebenes oder Kurbel-Radio
• solarbetriebenes Akkuladegerät
• aufgeladene Akkus in Reserve (Handy, Laptop, Handheld-Spielekonsole)
• Ersatzbatterien (falls die Akkus alle gehen)
• Medikamente und Drogerieartikel in ausreichender Menge

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