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Hamburg: Die Heimat von mittlerweile über 1,8 Millionen Deutschen und nicht erst seit dem Radio-Hamburg Song „die geilste Stadt“ – rein objektiv natürlich!

Doch zu Einhundert Prozent perfekt sind auch wir nicht. Das Schmuddelwetter ist zwar mittlerweile in Herz und Seele der Hamburger übergangen und kann uns normalerweise nicht den Tag verderben, doch bei extremen Wetterlagen besteht bei uns bis heute Hochwassergefahr – und damit ist nicht zu spaßen.

Dies ist der geographischen Lage Hamburgs geschuldet. Die Elbe umfließt die größten Teile Hamburgs und des Umlandes. Hierdurch sind vor allem die HafenCity, Hamburg-Mitte, Wilhelmsburg, Harburg und Neuland gefährdet, da Sie direkt an der Elbe oder Verästelungen selbiger gelegen sind, doch bei langanhaltenden stark Regen und Sturm kann sich das Hochwasser auch auf die restlichen Stadtgebiete ausbreiten.

Hochwasser und Sturmflut – Ein großer Unterschied

In Hamburg liegt den mittleren Tidenhub, also der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser bei durchschnittlich 2,52 Metern. Das durchschnittliche Hochwasser bei circa 3 Metern.

Das ist zwar im Verhältnis zu anderen deutschen Städten hoch, doch durch die über die Zeit immer weiter ausgebauten Deiche, Elbufer und Dämme stellt das normale Hochwasser in Hamburg mittlerweile normalerweise keinerlei Probleme mehr dar.

Die durchschnittliche Deichhöhe in den vorher angesprochenen Gefahrengebieten, also denen die direkt an die Elbe ufern, beträgt 7-9 Meter über NN(Normalnull).

Bei langanhaltendem Starkregen und hinzu kommenden Stürmen oder Orkanen ist es in der Vergangenheit jedoch schon oft vorgekommen, dass es zu sogenannten Sturmfluten kommt. Wenn der Sturm Richtung Küste verläuft, werden zusätzlich enorme Mengen an Wasser vom offenen Meer an die Küstengebiete herangespült.

Dann kann es passieren, dass die Deiche überspült oder sogar überflutet werden und sich die Wassermassen sehr schnell auf das Umland ausbreiten.

Überflutete Erdgeschosse und Keller sind die möglichen Folgen, welchen schon so manche Hamburger an den Rande der Existenzkriese getrieben haben.

Wie kann man sich am besten Schützen?

Bei den extremen wirtschaftlichen Folgen, geschweige denn der möglichen Gefahr von Leib und Leben, die eine Flut zur Folge haben kann, stellt man sich natürlich die Frage wie man sich als Hamburger möglichst gut vor der Flut und ihren Folgen schützen kann.

Der erste Gedanke ist eine Versicherung, und die gibt es auch. Die sogenannte Hochwasserversicherung ist jedoch in den meisten Hamburger Stadteilen von den Versicherungsunternehmen ausgeschlossen wurden, oder mit meist horrenden Beitragskosten verbunden. Denn auch die Versicherungsunternehmen sind sich über die Gefahren und Kosten bewusst.

Das Erste was man machen sollte ist, sich in Zeiten des Smartphones, eine App oder einen Ticker einzurichten, der einen rechtzeitig vor anstehenden Hochwassern und Fluten warnt. Sollte man kein Smartphone haben, gibt es sowohl via Radio als auch auf den Internetpräsenzen von regionalen News und Radio-Verbünden regelmäßig Informationen vor anstehenden Hochwassern.

Aktuell probt die Bundesregierung auch an einer Verbesserung von Alarmierungsmaßnahmen über Handy und Warn/Sirenenanlagen im Rahmen des Katastrophenschutzes. Für News und Informationen empfehlen wir die NINA-App runterzuladen.

Außerdem sollte man immer einige Sandsäcke parat haben um undichte Stellen am Haus in Notfall abdichten zu können. Parallel dazu gibt es auch immer mehr Anbieter welche sich auf bauliche Maßnahmen zum Hochwasserschutz spezialisieren. Mobile Schutzsysteme – beispielsweise bewegliche Wandteile – dichten im Hochwasser-Fall Lichtschächte oder Zugangsbereiche ab, sodass das Hochwasser nicht ins Haus eindringen kann. Diese sind, je nach Bauart und Größe jedoch mit Teils erheblichen Kosten verbunden – Allerdings auch zukunftsorientiert – Eine Abwägung muss jeder für sich selbst treffen.

Schlussendlich gibt es viele Institutionen und Vereine welche sich mit dem Erhalt und Schutz der Deiche befassen. Die Mitglieder sind, neben der Feuerwehr, Bundeswehr und anderen freiwilligen Helfern, auch oftmals die ersten die im Fall der Fälle am Deichschutz und der Befestigung der Deiche beteiligt sind.
Hier werden immer neue Mitglieder und Spenden empfangen – Gerade wenn man selbst betreffen sein könnte definitiv eine Überlegung wert!

Trauriges Vorzeigebeispiel : Die Sturmflut 1962

Die Sturmflut 1962, auch Jahrhundertflut genannt, war der Tag beziehungsweise eher die Nacht in der Hamburg nahezu vollständig im Wasser versank.

In der Nacht von dem 16. Februar auf den 17. Februar 1962 kam es zu einer extremen Wettersituation und in Folge dessen zu einer unbeschreiblich schnell ansteigenden Flut.

Der Katastrophenschutz, Frühwarnsysteme und Deiche waren damals noch nicht annähernd so weit ausgebaut wie Heute und so überraschte die Flut unzählige Menschen und Familien im Schlaf.

Die Keller und Erdgeschosse der Häuser füllten sich oft innerhalb weniger Minuten komplett mit Wasser. Der damalige Wasserstand von circa 6 Metern über NN kennzeichnet zwar nicht die höchste, aber definitiv die folgenschwerste Sturmflut, die Hamburg jemals getroffen hat.

Aufgrund der bereits angesprochenen verwaltungsorganisatorischen und städtebaulichen Probleme verloren in dieser Nacht mehr als 350 Menschen ihr Leben. Unzählige verloren ihr zu Hause, der wirtschaftliche Schaden war verheerend.

Fazit

Zum Glück konnte sich die Stadt Hamburg von der damaligen Jahrhundertflut und auch von allen anderen Fluten bis zum heutigen Tage wieder erholen.
Damit es auch so bleibt und uns ein ähnliches Schicksal nach Möglichkeit bis in alle Ewigkeit erspart bleibt, ist es wichtig die Hochschutzmaßnahmen auf dem neuesten Stand zu halten und Warnmaßnahmen weiter zu verbessern – und dabei kann und sollte jeder Hamburger mithelfen!

Herausgeber Andreas Kirchner

Andreas Kirchner ist Herausgeber des Online Magazins Hamburgausflug.de. Ich lebe seit über 40 Jahren im Speckgürtel von Hamburg. Auf unserer Seite stellen wir Ihnen Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele, Attraktionen sowie wissenswerte Fakten über Hamburg zur Verfügung.

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Andreas Kirchner ist Herausgeber des Online Magazins Hamburgausflug.de. Ich lebe seit über 40 Jahren im Speckgürtel von Hamburg. Auf unserer Seite stellen wir Ihnen Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele, Attraktionen sowie wissenswerte Fakten über Hamburg zur Verfügung.