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Ein Stück hanseatische Geschichte

Hast du schon einmal von »Cremon« gehört? Solltest du, wenn du Hamburg magst, denn dabei handelt es sich um ein bedeutendes Stück der Stadtgeschichte. Was es im Detail damit auf sich hat, und wo du ihn findest, erfährst du wie immer bei uns.

Verstecktes Kulturgut in der Innenstadt

In der Hamburger Innenstadt wartet nicht nur ein Shoppingparadies für jeden Geldbeutel auf dich, sondern auch eine Menge Kunst, Kultur und spannende Geheimnisse, die oft nicht einmal Hamburger:innen selbst kennen. So beispielsweise, was sich hinter der Straße »Cremon« verbirgt, selbst wenn sie den Namen schon dutzende Male gehört und ausgesprochen haben.

Sie findest du in der Altstadt von Hamburg, allerdings ist bis heute nicht klar, woher die Straße am Katharinenfleet ihren Namen hat. Dazu gibt es zwei Theorien:

  • Es soll an einen Anwohner erinnern
  • Die Straßenführung erinnert an die Form einer Mondsichel

Auch wenn die Namensentstehung wohl ein ewiges Geheimnis bleibt, weiß man dafür, dass dort damals Speicher und Wohnhäuser standen. Diese konnten sowohl per Wasser als auch per Land erreicht werden. Auch ist bekannt, wann der Cremon das erste Mal urkundlich erwähnt wurde: 1251. Doch die Geschichte geht noch weiter zurück.

Die Entstehung der Cremon

Die gleichnamige Cremon-Insel, welche ihren Namen von der Straße erhielt, setzt sich aus ihr sowie der Katharinenstraße und Katharinenfleet, Steckelhörn und Bei den Mühren zusammen. Heute ist sie ein Teil Hamburgs, doch um 1188 lag das Gebiet noch außerhalb der Stadtmauern und diente dazu, Siedlern ein zu Hause zu bieten.

Im Zuge entwickelte sich ein Ringdeich und der beliebte Baustil, auch bekannt als »Althamburger Bürgerhaus«. Zunächst lagen die einzelnen Grundstücke am Wasser, welches heute als Nikolaifleet bekannt ist. Im Mittelalter kam das Katharinenfleet hinzu, welches jedoch ein jähes Ende im Zweiten Weltkrieg 1946 fand, als dieses zugeschürttet wurde – ebenso wie das Steckelhörnfleet, das Fleet, welches als Grenze zwischen der Cremon-Insel und der Grimm-Insel diente.

Nach seinem Hamburg-Zugang 1246 und der Aufnahme in den Pfarrbezirk der Katharinenkirche, welche damals entstand, trotzte es dem Hamburger Brand von 1842 und der knapp hundertjährigen Stadterneuerung. Die Geschichte um Cremon, und vor allem dessen Standhaftigkeit, führten dazu, dass man sich 1937 dazu entschied, sie als hanseatische Traditionsinsel zu ehren und entsprechend beizubehalten.

Doch als es 1943 zu den berühmten und schockierenden Luftangriffen kam, wurden diese Pläne durchkreuzt. Fast alles, was sich in der Nähe befand, wurde zerstört.

Wenn du heute die Cremon-Insel besuchst, kannst du leider nur noch auf die Außendeichshäuser Cremon 33 bis 36 schauen. Außerdem lohnt sich ein Blick auf Cremon 28:

Tipp:
An der nördlichen Fassade des Museums für Hamburgische Geschichte kannst du ein Stück vom Cremon 28 finden. Über diesen wachte der Gott Merkur, denn dieser ist in die erhaltene Giebeldreieck-Schmuckfläche eingearbeitet.

Cremon heute

Heute befinden sich in der Straße unter anderem eine Hochzeitslocation, Rechtsanwälte, Wohngemeinschaften sowie Wohnneubauten mit teilweise öffentlich geförderten Wohnungen.

In direkter Nähe kannst du einen Ausflug an die Außenalster machen, Planten un Blomen, die Deichtorhallen oder das Chocoversum besuchen. Ein Spaziergang zum Hamburger Rathaus, dem Jungfernstieg oder durch die Innenstadt, vor allem, wenn die Weihnachtsmärkte geöffnet haben, lohnt sich ebenfalls, immerhin befindest du dich in Hamburgs Zentrum.

Fun Fact

Nicht nur um die Entstehung des Namens ranken sich Legenden, sondern auch um dessen Aussprache.

Weiteres wissenswertes zu den Cremon

Adresse

Cremon-Insel
Katharinenstraße 18
20457 Hamburg

Anreise

Bitte habe Verständnis, dass wir aufgrund unvorhergesehener Änderungen keine Gewähr für unsere Angaben übernehmen können.

Babette Burgdorf

Echte Hamburger Deern, nicht nur hier aufgewachsen, sondern auch geboren. Als freie Content Writerin bin ich seit Anfang 2008 tätig und von Anfang an auf Hamburgausflug.de mit dabei. Ich liebe meine Hansestadt, den norddeutschen Charme und all die Möglichkeiten, die sich hier bieten. Die verklicker ich dir gern und hoff‘, ich kann dir n büschn Lust darauf machen, was du hier ankieken und erleben musst. In diesem Sinne: „Hummel, Hummel und Mors, Mors!“

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Echte Hamburger Deern, nicht nur hier aufgewachsen, sondern auch geboren. Als freie Content Writerin bin ich seit Anfang 2008 tätig und von Anfang an auf Hamburgausflug.de mit dabei. Ich liebe meine Hansestadt, den norddeutschen Charme und all die Möglichkeiten, die sich hier bieten. Die verklicker ich dir gern und hoff‘, ich kann dir n büschn Lust darauf machen, was du hier ankieken und erleben musst. In diesem Sinne: „Hummel, Hummel und Mors, Mors!“