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Wo Hamburger:innen Erinnerungen für die Ewigkeit festhalten

Im Altonaer Museum geht es nicht nur um den Hamburger Stadtteil, sondern um viel mehr. Wer sich für die Kunst- und Kulturgeschichte in Norddeutschland interessiert, sollte dem Regionalmuseum unbedingt einen Besuch abstatten.

Überbleibsel des Millerntors

Das Millerntor-Stadion kennen ziemlich alle Hamburger:innen als Heimat des FC St. Pauli, ganz gleich, ob sie Fußballfans sind, oder nicht. Auch das Millerntor selbst (auch gerne als Abkürzung für das Stadion genutzt) ist vielen ein Begriff, die Geschichte dahinter jedoch nicht allen. Noch weniger Menschen kennen die Millerntorwache, wenngleich sie schon mehrere Male an ihr vorbeigelaufen sind.

Die Millerntorwache findest du zwischen der berühmt-berüchtigten Reeperbahn und dem »Planten un Blomen«-Park, direkt an den Bahn- und Bushaltestellen »St. Pauli«. Kaum zu übersehen ist aufgrund seiner hellen Fassade, das dunkle Spitzdach und die weißen Säulen.

Entstanden ist sie durch Millerntorwache, welche im 17. Jahrhundert das Haupttor zwischen Hamburg und dem Hamburger Berg war. Der Hamburger Berg war zu diesem Zeitpunkt Hamburgs Vorstadt und ist heute das, was wir als St. Pauli, der sündigsten Meile Deutschlands, kennen.

Aus den damaligen Wachhäusern blieb die Millerntorwache erhalten, in die 2013 das »Museum für Hamburgische Geschichtchen« einzog.

Wissenswert:
Der Name erinnert dich an das »Museum für Hamburgische Geschichten«? Richtig, denn es handelt sich um eine Außenstelle. Seit 2013 gehört kooperiert die »Stiftung Historische Museen Hamburg« mit der »Alfred Toepfer Stiftung F. V. S.«.

Was macht die Millerntorwache besonders?

Das Besondere an ihr ist allerdings, dass Hamburger:innen sozusagen selbst bestimmen, was dort ausgestellt beziehungsweise worüber berichtet wird. Geführt von der »Alfred Toepfer Stiftung F. V. S.« und freiwilligen Helfer:innen, können sich dort Zeitzeug:innen niederlassen und ihre Geschichten erzählen und diese für die Ewigkeit festhalten lassen. Es erwarten dich nicht nur Anekdoten aus längst vergangenen Zeiten, die traurig sind, sondern auch hoffnungsvoll, spannend und lehrreich. Ob Lebenskünstler:in, Experte oder Hamburger:in ohne »besonderen« Hintergrund: Jede:r ist willkommen, die individuelle Geschichte zu erzählen und ein ganz persönliches Bild von Hamburg zu hinterlassen, welches nicht echter sein könnte.

Die Erzählungen werden auf dem YouTube-Kanal veröffentlicht. Ganz besondere Geschichten erhalten einen Platz im Museum für Hamburgische Geschichte, wo man sie entsprechend aufbereitet.

Tipp
Allerdings kann es passieren, dass du nicht sofort auf sie aufmerksam wirst, denn die meisten Kiezgänger:innen gehen in die andere Richtung. Wenn du also vor Ort bist, wechsel doch einmal kurz und schau sie dir an!

Mehr als ein Ort der Geschichten

Auch wenn die Nutzung der Millerntorwache an sich schon ein echtes Heighlight ist, so ist dies nicht alles, was dort stattfindet.

Gleichermaßen finden dort unterschiedliche Veranstaltungen aus den Bereichen Kunst und Kultur statt. Du kannst dort auf andere Menschen treffen, dich austauschen oder sie unter anderem als Showroom und Open Space mieten.

Geschichte der Millerntorwache im Überblick

  • Um 1800: Das Millerntor, auch als Altonaer Tor bekannt, dienste als einziger Zugang für Juden, die nach Hamburg wollten
  • 1820: Klassizistische Neuschaffung des Torhauses nach den Plänen des Baumeisters Carl Ludwig Wimmel
  • Zweiter Weltkrieg: Starke Beschädigung des Tors
  • Ab 2004: Versatz des Standortes um 30 Meter und Restaurierung
  • 2013: Nutzung als Museum für Hamburgische Geschichtchen

Weitere Informationen zur Millerntorwache

Adresse

Millerntorwache
Stiftung Historische Museen Hamburg
Millerntorplatz 20
20359 Hamburg

Webseite

Du möchtest deine Geschichte erzählen?

Hast auch du eine besondere Geschichte auf dem Herzen, die du mit der Welt teilen möchtest, oder möchtest die Millerntorwache für deine Veranstaltung nutzen? Dann vereinbare einen Termin mit dem Team.

Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
Mona Janning
Telefon: +49 (0)40 – 334 02 87
E-Mail: janning@topefer-stiftung.de

Anreise

  • Auto: In direkter Nähe gibt es öffentliche (und kostenpflichtige) Parkplätze. Die Wache selbst bietet keine.
  • Öffis: Fahre mit der U3 bis „St. Pauli“ oder nutze eine der zahlreichen Buslinien. Hier zur HVV-Fahrplanauskunft.

Weitere Museen der Stiftung Historische Museen Hamburg

Bitte habe Verständnis, dass es aufgrund unvorhergesehener Umstände zu Änderungen kommen kann, weswegen unsere Angaben ohne Gewähr sind.

Babette Burgdorf

Echte Hamburger Deern, nicht nur hier aufgewachsen, sondern auch geboren. Als freie Content Writerin bin ich seit Anfang 2008 tätig und von Anfang an auf Hamburgausflug.de mit dabei. Ich liebe meine Hansestadt, den norddeutschen Charme und all die Möglichkeiten, die sich hier bieten. Die verklicker ich dir gern und hoff‘, ich kann dir n büschn Lust darauf machen, was du hier ankieken und erleben musst. In diesem Sinne: „Hummel, Hummel und Mors, Mors!“

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Echte Hamburger Deern, nicht nur hier aufgewachsen, sondern auch geboren. Als freie Content Writerin bin ich seit Anfang 2008 tätig und von Anfang an auf Hamburgausflug.de mit dabei. Ich liebe meine Hansestadt, den norddeutschen Charme und all die Möglichkeiten, die sich hier bieten. Die verklicker ich dir gern und hoff‘, ich kann dir n büschn Lust darauf machen, was du hier ankieken und erleben musst. In diesem Sinne: „Hummel, Hummel und Mors, Mors!“